Mit seiner Buchreihe rund um den schrulligen Ermittler Kostas Charitos erlangte der griechische Schriftsteller Petros Markaris internationale Bekanntheit. Im Januar 1937 wurde er unter dem Namen Petros Markarian in Istanbul geboren. Sein Vater war ein armenischer Kaufmann und seine Mutter stammte ursprünglich aus Griechenland. Finden Sie unten die Titel von Petros Markaris in der richtigen Reihenfolge.
Die Kostas Charitos Reihe von Petros Markaris
Kostas Charitos ist ein schrulliger und eigenartiger Typ. Obwohl er gegenüber Randgruppen Vorureile hat, verfolgt er die Taten konsequent, die an all denjenigen begangen werden, die am Rande der Gesellschaft stehen. Charitos ist eine Person mit durchaus gegensätzlichen Charaktereigenschaften. Der Ermittler arbeitet für die Athener Polizei. In seinem Arbeitsalltag muss er sich häufig mit zwielichtigen Gestalten auseinandersetzen. Er ermittelt aber auch gegen Geschäftsleute und Firmenbosse, die alles andere als rechtsschaffend sind. Die vielseitigen und oftmals auch spektakulären Fälle der Buchreihe garantieren Abwechslung und spannende Lektüre. Gekonnt bringt der Autor treffsichere Gesellschaftskritik unter, die zum Nachdenken anregt.
Reihenfolge der Kostas Charitos Reihe
Der Großaktionär: Ein Fall für Kostas Charitos (detebe)
Erscheinungsdatum: 2007
Zeiten der Heuchelei: Ein Fall für Kostas Charitos
Erscheinungsdatum: 2020
Das Lied des Geldes: Ein Fall für Kostas Charitos
Erscheinungsdatum: 2022
Kurzbiografie Petros Markaris
Mit seiner Buchreihe rund um den schrulligen Ermittler Kostas Charitos erlangte der griechische Schriftsteller Petros Markaris internationale Bekanntheit. Im Januar 1937 wurde er unter dem Namen Petros Markarian in Istanbul geboren. Sein Vater war ein armenischer Kaufmann und seine Mutter stammte ursprünglich aus Griechenland.
In Istanbul besuchte Markaris das St. Georgs-Kolleg. Nach seinem Abitur verbrachte er einige Zeit in Wien und Stuttgart, um zu studieren. Das Sprachtalent spricht fließend griechisch, türkisch und deutsch, was auf seine Wurzeln und auf seine Auslandsaufenthalte zurückzuführen ist. Der studierte Volkswirt stellte relativ schnell fest, dass seine Stärken und Talente eher im kreativen und schriftstellerischen Bereich liegen. Er verfasst nicht nur Romane, auch zahlreiche Theaterstücke stammen aus seiner Feder. Im TV-Bereich wirkte Petros Markaris bei einigen spannenden Projekten mit. Die Idee für die beliebte griechische TV-Serie „Anatomie eines Verbrechens“ stammt von dem Schriftsteller.
Für den Filmemacher Theo Angelopoulos war Markaris als Co-Autor tätig. Bekannte deutschsprachige Dramen übersetzte er ins Griechische, darunter beide Teile von Goethes „Faust“ und „Mutter Courage“ von Bertolt Brecht. In Zusammenarbeit mit der türkischen Regisseurin Yeşim Ustaoğlu entstand das Drehbuch des Films „Waiting für the Clouds“, der 2004 erschien. Erst Mitte der 90er Jahre begann der Autor, Kriminalliteratur zu verfassen. Markaris versteht es, in seinen Kriminalromanen geschickt gesellschaftskritische Tendenzen unterzubringen. Sein Kommissar Kostas Charitos ist eine besonders vielschichtige Figur. Oberflächlich betrachtet wirkt er wie ein typischer griechischer Durchschnittsbürger, für den die eigene Familie alles bedeutet. Doch er hat eine schwierige Vergangenheit hinter sich.
Zur Zeit des Obristenregimes war er Polizeianwärter und wirkte an Folterungen mit. Auch wenn er die Vergangenheit ein Stück weit aufgearbeitet hat, plagen ihn immer wieder Schuldgefühle. Wer mehr über den Autor erfahren möchte, findet bei Diogenes die passende Lektüre. Dort erschien bereits 2008 die Autobiografie von Petros Markaris unter dem Titel „Wiederholungstäter : Ein Leben zwischen Istanbul, Wien und Athen“. Den Höhepunkt seiner Karriere hat der Schriftsteller 2008. Er wurde zum Präsidenten des Nationalen Buchzentrums (EKEBI) berufen. Heute zählt Markaris zu den bedeutendsten Vertretern der neuen griechischen Literatur. Zahlreiche Auszeichnungen unterstreichen die Bedeutung des Schriftstellers in der Literaturlandschaft. 2005 erhielt er den Deutschen Krimipreis in der Kategorie International für den Titel „Live“. „Faule Kredite“ erhielt 2013 den „Prix du polar européen“. Das Goethe-Institut zeichnet jährlich Menschen aus, die sich für die Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit engagieren und die deutsche Sprache im Ausland fördern und pflegen. 2013 erhielt Markaris die Goethe-Medaille des Instituts. 2014 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Petros Markaris lebt seit längerer Zeit in Athen. Seine Bücher erscheinen im renommierten Diogenes-Verlag.
Bildnachweis: Donostia Kultura, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Autor: Dirk Thörner